Sonntag, 24. Juni 2007
Vorsehung und Fatum
In Karl Löwiths Aufsatz über die Theologie der Historie, die das evolutionistische Geschichtsverständnis der Aufklärung mitgeprägt hat, (ein Vorläufer von "Weltgeschehen und Heilsgeschichte") findet sich ein kurzer Hinweis auf Augustinus Umgang mit Fatalismus in "De civitate Dei". Augustinus unterscheide in zwei unterschiedliche Fatalismen. Der eine basiere auf der Astrologie, der andere auf die Anerkennung einer übermächtigen Macht. Der letzte sei mit dem christlichen Glauben kompatibel, auch wenn die Bezeichung Schicksal unglücklich sei: sententiam teneat, linguam corrigat. "If fate means a supreme power not a our disposal which rules our destinies, then fate is comparable to providential divinity."(1) Hier findet eine interessante Umwandlung der mich interessierenden Göttin statt. Sie wird allmächtig, ihr ein Schnippchen zu schlagen und gegen sie zu gewinnen wie bei Perikles wies unmöglich. Wenn Machiavelli aus ihr wieder eine Frau macht, die man prügeln kann, ist das die Emanzipation der Aufklärung vom Christentum? (1) Karl Löwith: „The Theological Background of the Philosophy of History"; Social ...
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Julio Lambing - Zettelkasten: Fortuna
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